So drückst du deine Stromrechnung und schützt gleichzeitig die Umwelt

Möchtest du Strom sparen und gleichzeitig der Gesellschaft umwelttechnisch einen Schubs in die richtige Richtung geben?

Du kommst nach Hause, die Tür fällt hinter dir ins Schloss. Dein erster Weg geht nach dem Händewaschen zu allen Lichtschaltern, du schaltest Netflix und die Heizung an (hallo deutscher Spätsommer), stöpselst dein Handy in die Steckdose und wirfst einen langen, sehnsüchtigen Blick in den Kühlschrank… und verbrauchst mit all dem unheimlich viel Strom.

Laut einer Umfrage von Greenpeace Energy würden über 75 Prozent aller Deutschen gerne ihren Strom- und Energieverbrauch senken – natürlich in erster Linie, um weniger für die monatliche Stromrechnung zu blechen, aber auch, weil’s gut für die Umwelt ist.

Doch bevor wir uns unseren ultimativen Stromspartipps widmen, möchten wir kurz darauf eingehen, wo genau der Strom überhaupt herkommt und warum er die Umwelt so belastet.

Auswirkungen der Stromgewinnung auf die Umwelt

Lass’ uns ganz von vorne anfangen: Strom kommt aus dem Elektrizitätswerk, aka E-Werk. Soweit einleuchtend. Doch wie genau? Unser Strom wird dort produziert – ganz vereinfacht dargestellt, durch die Verbrennung von Kohle, Erdgas und Erdöl, den sogenannten fossilen Energieträgern. Im Prozess wird Kohlendioxid freigesetzt – was nicht nur bei Greta Thunberg, sondern auch bei uns inzwischen alle Alarmglocken läuten lässt. Denn C02 ist ein Treibhausgas. Laut dem Umweltbundesamt macht C02 sogar den Großteil des von uns verursachten Treibhauseffekts aus, und zwar, indem es verhindert, dass Wärme von der Erde in die Atmosphäre entweichen kann. Die daraus resultierenden immer weiter steigenden Temperaturen werfen unser gesamtes Ökosystem aus der Balance. Natürlich gibt es systemische Lösungen, wie den Umstieg auf CO2-freie Energiegewinnung aus Solar und Wind  – doch dieser Prozess kann noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. 

Weshalb es umso wichtig ist, dass jeder einzelne von uns seinen Teil zum Klimaschutz beiträgt. Also, zurück zu dir, wie kannst du nun deinen Stromverbrauch minimieren, um deine Stromrechnung zu schmälern und gleichzeitig der Gesellschaft umwelttechnisch einen Schubs in die richtige Richtung zu geben? Wir haben die Antworten. Hier kommen unsere Tipps, um deine Stromkosten mit ein paar einfachen Steps zu senken.

Tipps, um Strom zu sparen

Hack #1 Infos sammeln + Stromverbrauch bestimmen

Der erste Schritt ist, herauszufinden, wie viel Strom du eigentlich verbrauchst, und was die Haupt-Stromfresser deines Zuhauses sind (unser Best-Guess: Elektrogeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank und Backofen!).

Ok, jetzt wird’s etwas oldschool, lass’ uns damit beginnen, einen Blick auf die Jahresrechnung von deinem Stromanbieter zu werfen. Bist du ganz stolz, dass du Zahl vor der Einheit kw/h, aka Kilowattstunden, gefunden hast, doch fehlt dir jeglicher Plan, ob das jetzt viel oder wenig ist? Laut den Check24 Richtwerten, verbraucht eine Person circa 1.500 kWh,  zwei Personen um die 2.500 kWh und ein vier Personen-Haushalt 4.250 kWh pro Jahr.  Schaut dein Wert so ähnlich aus, wie der Richtwert, dann supi. Jedoch heißt das nicht, dass du deinen Stromverbrauch nicht noch weiter reduzieren kannst! Er sagt dir nur, wo genau du auf dem (Strom-)Spektrum liegst.

Jetzt, wo du den Gesamtwert hast, heißt es, den Verbrauch jedes einzelnen Geräts zu checken. Das geht ganz einfach mit einem Strommessgerät, das du zwischen das Gerät und die Steckdose einstöpselst. Hier sind ein paar Basic-Rechnungskünste gefragt. Denn das, was du misst, ist eine Momentaufnahme, die du noch auf’s Jahr hochrechnen musst (ein Jahr hat übrigens 8.760 Stunden!). Doch keine Sorge, ist super easy.

Das Ganze sieht so aus:  Gemessener Wert x 8760  = Stromverbrauch pro Jahr

Null Energie für Schritt 1? Mittlerweile gibt’s natürlich auch Tools und Apps, die es dir erleichtern, deinen Stromverbrauch zu bestimmen. Hier geht’s beispielsweise zum Stromkostenrechner der Wirtschaftswoche. Gib einfach flix ein paar deiner (Strom-)Daten ein, und der Rechner liefert dir Angaben zum genauen Stromverbrauch des jeweiligen Elektrogeräts. Das Ganze gibt’s auch in App-Form: Die Chip-Redaktion empfiehlt die App ‘Stromkostenrechner’, um den Stromverbrauch deiner Haushaltsgeräte zu bestimmen. 

Es steht dir natürlich frei, ob du dir erst die Daten holst, oder den Theorieteil komplett skippst. Am Ende verrät dir auch schon ein kurzer Blick auf deine Jahresstromrechnung, ob die Tipps geholfen haben oder nicht. 

Hack #2: „Stromfresser” Kühlschrank, Trockner, Spülmaschine und Co. neutralisieren

Lass’ uns mit dem Kühlschrank beginnen.

1. Kühlschranktür so wenig wie möglich öffnen und immer nur ganz kurz offen lassen, damit keine Wärme verlorengeht. 

Tust du das nicht, muss das gute Stück härter arbeiten, um die Temperatur gering zu halten und das frisst unnötig Strom (die perfekte Temperatur, liegt laut Utopia übrigens bei 7 Grad Celsius). Stell’ dir vor, du hast deinen Vorrat an Gurken, Mungosprossen, Tofu, Mango-Lassi und Co. im Alnatura-Laden um die Ecke aufgefüllt. Am besten stellst du alles fein geordnet neben den Kühlschrank auf, damit du es mit einem Schwung einräumen kannst. So vermeidest du, dass Kälte entweicht, wenn du die Kühlschranktür 10x kurz hintereinander auf und zu reißt. 

2. Warme oder heiße Lebensmittel abkühlen lassen, bevor du sie in den Kühlschrank packst. 

Hier gilt dasselbe Prinzip: Wartest du nicht, musst dein armer Kühlschrank sich so richtig ins Zeug legen, um deine heißen Nudeln mit Soße auf 7 Grad runterzukühlen, und das schlägt sich auf deine Stromrechnung. Außerdem, stell’ deinen Kühlschrank unbedingt in eine schattige Ecke. Wenn die Sonne drauf prallt, verbraucht er mehr Strom, um alles drinnen kühl zu halten. 

3. ‘Alte’ energieineffiziente Kühlschränke mit neuem Modell austauschen.

Check’ hierzu das EU-Effizienzlabel. Doch Vorsicht, laut der Verbraucherzentrale hat sich das Label seit März 2021 geändert und hat jetzt nur noch die Energieeffizienzklasse A bis G (und viel weniger Zwischenschritte). Gut zu wissen: Klasse B bedeutet auf der neuen Skala übrigens sehr gut

Trockner, Geschirrspüler & Waschmaschine

1. Wasch- bzw. Trockengang voll ausnutzen. 

Schmeißt du schon eins deiner Gadgets an, dann nutze auch deren Volumen voll aus.

Mach’ den Geschirrspüler ordentlich voll (aber Vorsicht, nicht so voll, dass sich die Spülarme nicht mehr ungehindert drehen können, sonst wird das Geschirr nicht richtig sauber). Dasselbe gilt für die Waschmaschine – oben sollte noch eine Hand Platz haben, dann hast du die perfekte Füllmenge erreicht. 

2. Bei niedrigen Temperaturen/ Ökowaschgang Wäsche waschen

Solltest du nicht gerade dein gesamtes Mittagessen (samt Koriander-Pesto) auf deinem Shirt verteilt haben, dann wird deine Wäsche, auch bei niedrigeren Temperaturen von 30-40 Grad ordentlich sauber. Good to know: Laut dem Wasch-Rechner der Uni Bonn verbraucht Waschen bei 60 Grad circa doppelt so viel Strom wie bei 40 Grad. Außerdem solltest du, so gut wie möglich auf den Trockner verzichten und Wäsche oft an der Luft, also auf deinem Wäscheständer, trocknen.

Dasselbe gilt übrigens auch für deinen Geschirrspüler – stellst du nicht gerade dreckige, angekrustete Töpfe rein, dann reicht laut Stiftung Warentest schon ein Programm mit 50 oder 55 Grad aus. 

Hack #3: Richtig Heizen

1. Zauberwort Stoßlüften

Wenn du nur ein bisschen so wie wir bist, dann versetzt dich der Klang des Wortes ‘Stoßlüften’ sofort zurück in den Physikunterricht der 7. Klasse (#we’regettingold). Öffnest du deine Fenster ein paar Minuten lang ganz weit, dann findet genug Luftaustausch statt, um das Sauerstofflevel hoch zu halten, und gleichzeitig entweicht nicht zu viel Wärme und du musst nicht direkt nachheizen. Win-Win Situation. Hier findest du übrigens ein paar praktische Tipps, um dein Stoßlüften zu perfektionieren.

2. Richtige Raumtemperatur bestimmen

Macht Sinn, dass es in deiner Wohnung nicht unbedingt so warm sein muss, dass du noch Mitte November im T-Shirt rumsitzt. Es ist vollkommen ok, so zu heizen, dass du dir drinnen was überziehen musst. Die ideale Raumtemperatur beträgt laut dem Umweltbundesamt übrigens 20 Grad im Wohnzimmer, in Küche und Schlafzimmer etwas weniger, so zwischen 17 und 18 °C. Vorsicht, wenn du’s mit dem Stromsparen übertreibst und es zu kalt in deiner Wohnung wird, kann sich leichter Schimmel bilden. Deshalb solltest du sicherstellen, dass die Wohnung im Winter nie komplett unbeheizt ist (und immer ordentlich Stoßlüften, um der Feuchtigkeit in deiner Wohnung den Gar auszumachen). 

Hack 4: Stromsparend Kochen & Backen

1. Backofen oder kein Backofen

Du solltest dir immer zweimal überlegen, ob es sich wirklich lohnt, deinen Backofen überhaupt erst anzustellen. Tipp, um eine einzelne Aubergine zu garen, definitiv nicht. Dazu frisst er einfach zu viel Energie. Es lohnt nur, den Ofen überhaupt einzuschalten, wenn du mehr Essen auf einmal vorbereitest.

Ist er erstmal an, dann ist das Setting ‘Umluft’ laut der Süddeutschen das energiesparendste. Das Vorheizen des Ofens ist übrigens laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nuklearer Sicherheit in den meisten Fällen gar nicht nötig. Alternativ solltest du die Restwärme ausnutzen. Was das bedeutet? Stell’ den Backofen schon etwas früher aus, als eigentlich im Rezept angegeben ist. Da der Ofen noch nachheizt, wird dein Essen trotzdem gar und du verschwendest weniger Energie.

Dasselbe gilt übrigens für dein Bügeleisen: Stell’s etwas früher aus, und bügle die letzten Teile mit dem noch heißen (doch schon ausgestöpselten) Eisen.

2. Mit geschlossenen Töpfen kochen

Wenn möglich, solltest du das meisten im geschlossenen Topf kochen. Logischerweise geht dann weniger Wärme verloren (laut der Süddeutschen übrigens ganze dreimal weniger Energie!). Außerdem, such’ dir unbedingt die Herdplatte aus, auf die dein Topf perfekt passt. Also nicht den kleinsten Topf auf der größten Herdplatte platzieren. Sonst geht die Wärme an den Seiten weg. Pro-Tipp: Wasser erhitzt sich übrigens am schnellsten und energieeffizientesten im Wasserkochen. Wenn du also das nächste Mal Nudeln kochen solltest, erhitzt’ das Nudelwasser einfach erst im Wasserkocher.

Zusätzliche Hacks, um weniger Strom zu verbrauchen, im Überblick

  • Licht ausknipsen, sobald du ein Zimmer verlässt.
  • Reguläre Glühbirnen und Energiesparlampen mit LED-Lampen switchen.
  • Ladegeräte immer ausstöpseln, sobald dein Handy, Kindle und iPad voll geladen sind. Denn auch wenn nichts angeschlossen ist, verbrauchen die Ladegeräte weiterhin Strom.
  • Stand-by-Modus vermeiden und stattdessen Elektrogeräte an eine Steckerleiste anschließen. Die kannst du ausschalten und so alle Geräte gleichzeitig vom Stromnetz nehmen. 
  • Handy auf Flugmodus stellen (wenn du nicht erreicht werden musst/ willst) – erleichtert gleichzeitig die Work-Life Balance ;).
  • Alle Geräte, wie Toaster, Wasserkocher, Mikrowelle, TV, Internetrouter etc. ‘rausziehen oder ausschalten, während du im Urlaub bist.
  • Last, but not least: auf Ökostrom umsteigen. Wichtig ist jedoch, die guten von den weniger guten Anbietern zu unterscheiden, denn noch immer wird ‘normaler’ Strom oft als Ökostrom vermarktet. Utopia empfiehlt dir diese acht Anbieter, bei denen du sichergehen kannst, dass der Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, unabhängig von den vier großen Kohle- und Atomkonzernen ist, sowie das sogenannte ok-power-Label besitzen. 

Na, hast du’s geschafft, mithilfe unserer Tipps easy Strom zu sparen? Supi. Du freut nicht nur dein Portemonnaie, sondern macht auch Greta mega stolz.

Alisa Sternheim-Hirsch

Alisa Sternheim-Hirsch arbeitet als Content Strategin bei Lemonade. Sie ist die stolze Absolventin eines BAs in Psychologie und eines MAs in Organizational Behavior. Alisa schreibt über das Thema Versicherung in verschiedenen Sprachen und brennt besonders für den Bereich Verhaltensökonomie.

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