Pro-Tipps, um Ameisen in deiner Wohnung loszuwerden

Lies’ hier alles, was du über Ameisen im Haus wissen solltest: wo sie herkommen, wie man ihren Einzug vermeiden kann und wie man sie ein für alle Mal loswird.

Ameisen. Wenn auch nicht die Number 1 der schlimmsten Plagegeister, die du in deiner Wohnung antreffen kannst, schaffen sie es doch locker in die Top 10. Sie reihen sich smooth in die Liste vor den Silberfischchen, Kellerasseln und Ohrenkneifern ein. 

Ameisen sind extrem soziale Lebewesen, hast du eine von ihnen in deiner Bude entdeckt, bleibt diese á la das Große Krabbeln nie lange allein. Nach Einzug der gesamten Ameisenfamilie musst du nicht nur dein geheimes Haribo-Depot mit ihnen teilen, sie sind zudem oftmals schwer wieder loszuwerden. Jedenfalls, auf umweltschonende Weise und ohne den direkten Griff zu giftigen Chemikalien.

Hier springen wir ein: Gemeinsam tauchen wir tief in alles ein, was du über Ameisen im Haus wissen solltest: wo sie herkommen, wie man ihren Einzug vermeidet und schlussendlich, wie man sie ein für alle Mal loswird.

Fangen wir beim Ursprung des Übels an: 

Wo zur Hölle kommen plötzlich all die Ameisen her?

Solange sich die Ameisen draußen aufhalten, kann es sogar recht spannend (und therapeutisch) sein, ihnen bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Es kann ja auch nicht jeder das 100-fache seines eigenen Gewichts tragen oder sich auf perfekt koordinierten Ameisenstraßen bewegen. 

Ameisen im Haus bekämpfen

Also, warum ‘verirren’ sich die Mini-Hulks überhaupt in deine Wohnung? 

Es geht mal wieder wie so oft ums Essen. Normalerweise ernähren sich Ameisen vom Honigtau der Blattläuse. Sie wandern also aus ihrem Bau raus, um der Blattlauskolonie einen Besuch abzustatten. Doch gibt es Jahreszeiten mit relativ wenig Blattläusen, in denen sich Ameisen alternative Nahrungsquellen suchen müssen. Sogenannte ‘Späherameisen’ werden zu diesem Zweck ausgesendet und verirren sich womöglich in deine Wohnung. Siehst du bei dir Ameisen, hat das also nichts damit zu tun, dass deine Wohnung nicht sauber genug ist. Jedoch kommen die Ameisen gerne – und dann mit Verstärkung – wieder, wenn sie bei dir Kekskrümel und anderes leicht erreichbares Essen gefunden haben. Sie freuen sich wie Hulle und markieren den Weg zum Essbaren für ihre Kollegen, die nachziehen. Umso leckerer die Beute am anderen Ende, umso stärker übrigens die Duftspur, die die Späher hinterlassen. 

Good to know: Am liebsten mögen Ameisen Süßes und Eiweißhaltiges – Zeit, deine Schokobons in Sicherheit zu bringen.

Tipps Ameisen loswerden

Was tun, um einen Ameisenbefall vorzubeugen?

Glücklicherweise bist du den kleinen Insekten nicht komplett hilflos ausgeliefert. Stattdessen kannst du einiges tun, um die Ameisen davon abzuhalten, deine Wohnung als private Vorratskammer zu markieren: 

  • Nach dem Essen immer direkt alles wegräumen – dazu gehört nicht nur das übriggebliebene Essen und dreckiges Geschirr, sondern auch jegliche Krümel um deinen Toaster, Saftgläser, verschüttetes Trinken etc.
  • Hunde- und Katzenfutter nicht ‘rumstehen lassen. Hat dein Furbaby gefressen, räume die Reste direkt weg – sie ziehen Ameisen sonst magisch an.
  • Sicherstellen, dass deine Mülleimer einen gut verschließbaren Deckel hat + ihn sehr regelmäßig leeren, besonders den Biomüll.
  • Deine Wohnung immer mal wieder auf Risse überprüfen. Sind deine Fensterrahmen noch komplett dicht, oder könnten sie mal wieder eine Schicht Silikon vertragen?
  • Das ‘Reintragen’ der Ameisen in dein Zuhause vermeiden. Hast du den Gemütlichkeitsfaktor deines Hauses upgegradet und dir einen Kamin zugelegt? Pass’ auf, dass du keine blinden Passagiere auf deinem Kaminholz mit in die Wohnung trägst. Dasselbe gilt für Blumentöpfe, die du mit Nachhause bringst.
  • Spottest du eine Ameise, bring sie sofort raus, damit sie nicht die Zeit hat, den Weg für ihre Freunde zu markieren. Lass’ die Ameise über ein Stück Papier krabbeln, stülpe ein Glas darüber et voilá, nun kannst du sie sicher raustragen.

Wenn alles gut läuft, bleiben die Ameisen draußen und dein Essen ist safe.

Welche Schäden können Ameisen in deinem Zuhause verursachen? 

Die meisten von uns kennen wohl das unangenehme Gefühl, wenn uns eine Ameise gebissen oder gestochen hat. In der Regel brennt das erstmal, ist aber normalerweise ungefährlich. Einfach Spucke drauf.

Doch gibt es auch gefährlichere Szenarien, die von Ameisen herbeigeführt werden können: Nisten sich die kleinen Insekten beispielsweise in deinen Elektrogeräten ein, kann das, wenn’s hart auf hart kommt, zu Kabelbränden führen. Außerdem gibt es einige Ameisenarten, die sich im Holz wie zuhause fühlen und deine Möbel und sogar die Dachbalken beschädigen können.

Und jetzt noch das Worst-Case-Szenario zur Abschreckung: Sogenannte Pharaoameisen, eine kleine bernsteinfarbene Ameisenart, können Keime verteilen und sogar Krankheiten übertragen. Hier kannst du dir selbst ein Bild machen und die verschiedenen Ameisenarten auschecken.

Rechtfertigt Ameisenbefall eine Mietminderung?

Sind die Ameisen da, stellt sich direkt die Frage, ob du selbst sehen musst, wie du sie wieder loskriegst. Oder ob das Ganze in den Aufgabenbereich deines:deiner Vermieter:in fällt.

Auch wenn dein:e Vermieter:in nicht direkt zur Tat schreitet, rechtfertigen ‘vereinzelte’ Ameisen im Haus laut dem Mieterbund definitiv keine Verminderung deiner Miete. Eine Mietminderung wird nur dann angedacht, wenn du die Wohnung durch einen starken Ameisenbefall nicht mehr regulär nutzen kannst. Dafür muss a) es sich um ziemlich viele Ameisen handeln, b) erstmal die ‘Schuldfrage’ geklärt werden. Es wird die Frage im Raum stehen, ob du die Ameisen nicht womöglich selbst angelockt hast. 

Der Fall ist also etwas tricky, und sehr wahrscheinlich kannst du, solltest du Ameisen in deiner Mietwohnung finden, keine Mietminderung erwarten. Jedoch solltest du so oder so den:die Vermieter:in darüber informieren. Möchtest du checken, was sonst noch so von dir als Mieter:in verlangt wird und was du von Vermieter:innen erwarten kannst, wirf’ einen Blick auf unseren Post über Mieterrechte.

Was tun, um die Ameisen aus deiner Wohnung zu vertreiben?

1.  Orientierungssinn stören/ unbeliebte Düfte spreaden.

Wie oben schon angeschnitten: Sollten Ameisen eine interessante Nahrungsquelle ausmachen, so markieren sie diese mit Duftstoffen, damit ihre Buddies auch was davon haben. Legst du nun stark riechende Kräuter auf die ‘markierte’ Ameisenstraße, überdeckt das die Duftstoffe und lenkt die Ameisen von ihrem Weg ab. Am besten nimmst du hier einfach Gewürze aus deinem Küchenschrank, wie beispielsweise Nelken, Zimtpulver, Thymian, Majoran, Kerbel und Knoblauch. Außerdem mögen Ameisen keinen Zitronen- oder Essiggeruch. Wenn’s dein Gewürzregal nicht hergibt, kannst du auch einfach Ameisenöl bestellen. Dieses stellt eine Zusammensetzung der verschiedenen ätherischen Öle aus den Kräutern dar, die Ameisen nicht leiden können. 

2. Zutritt zu deiner Bude versperren.

Plan’ Zeit und Geduld für diesen Step ein: Um den Eintrittsort der Ameisen dichtzumachen, musst du diesen erstmal finden. Und das kann etwas dauern. Folge hierzu der Ameisenstraße. Wirst du fündig, kannst du dich glücklich schätzen und das Loch oder den Riss mit Silikon verschließen. 

Es ist einen Versuch wert, jedoch können wir nicht versprechen, dass du das Einstiegsloch auch wirklich findest. Ameisen können sich einfach durch die kleinsten Ritzen quetschen, die für unser menschliches Auge eventuell gar nicht erst wahrnehmbar sind.

3. Bewegungsfreiheit einschränken.

Bestimmt bist auch du schonmal auf eines der Videos gestoßen, in denen Ameisen partout nicht über einen mit Kreide gemalten Kreis laufen. Wir empfehlen, dass du das Ganze einfach mal selbst ausprobierst. Bist du der Annahme, dass die Ameisen zur Terrassentür ‘reinstiefeln, male einen Kreidestreifen direkt vor die Tür. Außerdem kannst du auch Kreidepulver kaufen und verstreuen – und einen zusätzlichen Klebestreifen als Barriere anbringen. 

4. Ameisen umsiedeln.

Zu Guter Letzt noch ein Tipp der Umweltberatung: Wenn du weißt, wo genau sich das Ameisennest draußen in direkter Nähe deines Zuhauses befindet, versuche es mal mit Umsiedeln. Hierfür brauchst du einzig und allein einen Blumentopf, den du mit Stroh oder alternativ Holzwolle füllst. Stülpe den gefüllten Topf über den Ameisenbau und warte einige Tage ab. Wenn alles gut läuft, sollten die Ameisen in den Topf umsiedeln und du kannst alle gemeinsam wegtragen und woanders aussetzen.

Tipps Ameisen im Haus vertreiben

Haben die Tipps bisher nichts geholfen und die Ameisenstraße, die sich mittlerweile quer durch deine Küche zieht, ist von einem auf den anderen Tag auf ganze fünf Zentimeter angewachsen? Dann check’ hier unsere etwas rabiateren Tipps, um deine Ameisenplage anzugehen. 

Was tun, um Ameisen im Haus aktiv zu bekämpfen?

  • Hausmittel Backpulver: Bestimmt kennst du es bereits von deiner Oma. Wenn Ameisen Backpulver aufnehmen, bläht sich ihr Magen und sie sterben daran. Klingt nicht sonderlich schön. Wenn du’s trotzdem wagen möchtest, mische am besten etwas Zucker unters Backpulver, um die kleinen Krabbler überhaupt erst anzulocken. 
  • Diatomeenerde (auch Kieselgur genannt): Ameisen verletzen ihren Panzer an den Teilchen und trocknen anschließend aus… Das Pulver kannst du normalerweise ganz einfach im Supermarkt kaufen. 
  • Köder auslegen: Entweder du machst diese selbst, lockst die Ameisen an und trägst sie anschließend aus deiner Wohnung – beispielsweise, durch das Aufstellen eines Schälchens mit Zuckerwasser. Alternativ kannst du auch Köder mit giftigem Inhalt kaufen, den die Ameisen fressen und zu ihrem Bau tragen. 
  • Ameisen mit dem Staubsauger einsaugen: Falls du dich gerade, so wie viele von uns gefragt hast, ob die kleinen Insekten anschließend direkt wieder aus dem Staubsauger ‘rausgekrabbeln, dann können wir dich beruhigen: Das Ganze ist relativ unwahrscheinlich. Doch eingesaugt werden, ist für sie alles andere als angenehm. Sie verletzen sich durch die Beschleunigung, knallen anschließend gegen die Innenwand deines Staubsaugers und werden mit dem bombardiert, was du anschließend einsaugst. Es bleibt dir überlassen, ob du diese Methode wählst.

Und was ist, wenn a) der Ameisenbefall extremer ist als vorher angenommen, oder b) alles andere nicht gewirkt hat? 

Dann heißt es, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, nämlich die einer Schädlingsbekämpfungsfirma. Schädlingsbekämpfer bestimmen in der Regel erstmal die Ameisenart, die es sich in deinem Zuhause gemütlich gemacht hat und schreiten dann erst zur Tat. Frage sie am besten vorher, welche Methode sie verwenden würden, damit du sicherstellen kannst, dass diese so umwelt- und gesundheitsschonend wie möglich ist.

In manchen Fällen lohnt es sich, Expert:innen schon recht früh zurate zu ziehen, besonders, wenn dein Befall der von Holzameisen oder Pharaoameisen ist.

Jetzt heißt es nur noch, viel Glück bei der Ameisenjagd.

Alisa Sternheim-Hirsch

Alisa Sternheim-Hirsch arbeitet als Content Strategin bei Lemonade. Sie ist die stolze Absolventin eines BAs in Psychologie und eines MAs in Organizational Behavior. Alisa schreibt über das Thema Versicherung in verschiedenen Sprachen und brennt besonders für den Bereich Verhaltensökonomie.

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